WENN SCHON GROßBAUSTELLE, DANN VORTEILE FÜR ALLE!

Einladungsvideo mit Hauptforderungen der Demonstration am 23.6.2022

WIR FORDERN EIN INNOVATIONSKONZEPT ZUR PLANUNG DES JAHRHUNDERTPROJEKTS „ATTRAKTIVIERUNG DER VERBINDUNGSBAHN“ mit unabhängiger Ausarbeitung der TIEFLAGE und besonderer Aufmerksamkeit auf Geh- und Radwege sowie langfristige Stadtplanung. 

Wir wollen die Umsetzung von nachhaltigen Verkehrs-, Umwelt- und Innovationsprojekten als integrierte Bestandteile das Bauprojekts.

Wir fordern Klimaministerium und  Stadt Wien auf, ihre Verantwortung als Auftraggeberinnen wahrzunehmen und die Interessen der Bürger*innen zu vertreten. Es muss sichergestellt sein, dass das beste Konzept im Interesse der Stadtbewohner*innen (S-Bahn Ausbau, Stadtbild, Freiraum, Naturschutz, Luft) gebaut wird, und nicht lediglich die Interessen der Eisenbahn (Fern- und Güterverkehr, Verschub) berücksichtigt werden. 

Strategische Jahrhunderfehlplanungen wie beim Lainzer Tunnel, der nur 2gleisig gebaut wurde, müssen jetzt vorbeugend verhindert werden.
Der Ausbau der Verbindungsbahn kann mit geschickten Maßnahmen zu einem Vorzeigeprojekt werden das weltweit Applaus ernten würde.

10 vorschläge: 

1 

Wir fordern den Ausbau als 100 %ige S-Bahn Strecke mit Verbindung des S-Bahn Rings (S80 + S45). Das Argument im Auftrag von Stadt Wien an ÖBB für den Ausbau der Verbindungsbahn ist Nutzung der Verbindungsbahn für mehr S-Bahn Verkehr. Das „Schließen“ bzw. Verbinden des S-Bahn Rings muss Teil des Konzeptes sein und die dafür notwendigen Baumaßnahmen (2 Gleise auch in Richtung Penzing sowie Verbindung mit Vorrortelinie) sind  zu treffen. 

2 

Ein tiefgreifenderes Renaturierungskonzept mit Nachpflanzungen mindestens in doppelter Anzahl der gerodeten Pflanzen. Derzeit werden von fast 1000 gerodeten Bäumen lediglich etwa die Hälfte nachgepflanzt.

Begrünungsmaßnahmen sind bereits jetzt in die Planung aufzunehmen, da nach Fertigstellung gewisse Maßnahmen nicht mehr möglich sein würden. Wie z.B. vertikale Begrünung, Einhausungen, auch mit Pflanzen/Kletterpflanzen anhand von meterhohen Rankgittern entlang der Bahnstrecke. 

Wir fordern die Nutzbarmachung im Rahmen der Bauarbeiten von Erdwärme, Geothermie in großem Stil entlang der Strecke. Die angrenzenden Bezirke müssen „weg von Gas“ als Energiequelle und sind schwer mit Fernwärme zu versorgen.

5 

Bereits auf den Stationen angedachte Photovoltaikanlagen sind zu wenig, weshalb die Dächer der zahlreichen angrenzenden Gemeindebauten zusätzlich mit Photovoltaikanlagen ausgerüstet werden sollten.

6 

Wir fordern den Bau von modernen Geh- und Radwegen im Verbund mit der neuen Bahntrasse und den neuen Brücken! Kreuzungsfreie Geh- und Radwege vom 13. und 14. Bezirk = Fahrradverbund Meidling, Hietzing, Penzing entlang der neuen Bahnstrecke (bis Meidling) fehlen ebenso in den Plänen, wie ein Geh- und Radweg zwischen den Bezirken über das Wiental. Der Wiental(rad)weg ist nur an wenigen Stellen zugänglich, der Abstand der Rampen könnte auf 500 Meter halbiert werden. Wir fordern deshalb Rampen/Zufahrten von den neuen Eisenbahnbrücken, diese würden den Umstieg auf Radverkehr attraktiveren.

7

Wir fordern einen kreuzungsfreien Zugang über die neuen Eisenbahnbrücken zur U-Bahn Station U4 Unter St. Veit.

8 

Die Stadt Wien hat Garantien einzuholen, damit die Umsetzung des (mindestens) 15 – Minuten – Takts der S-Bahn tatsächlich ganztags realisiert wird.

9 

Wir fordern besseren Lärmschutz! Laut ÖBB Gutachten für Humanmedizin sollen bei 155 Gebäuden passive Schallschutzmaßnahmen (Fenster & Dämmungen) nachgerüstet werden.
Solcherlei Maßnahmen sind inakzeptabel, so lange nicht alles unternommen wurde um Lärm aktiv dort zu reduzieren, wo er entsteht

Zum aktiven Lärmschutz zählen bessere Schallschutzwälle und Wände, Einschnitts- und Troglagen, Teil- und Vollabdeckungen, Einhausungen, Geschwindigkeitsbeschränkungen und Fahrverbote für Güterzüge, die gehören in den Lainzer Tunnel.


Wir fordern deshalb ein Fahrverbot für Güterzüge, insbesonders nachts. Durch eine künftig höher Anzahl (fast verdoppelt) an Güterzügen ist eine Verbesserung der Lebensqualität nicht gegeben. Der Lärm in Hochlage wird sich weiter im Bezirk verbreiten (Quelle: Lärmgutachten, Prognosen, ÖBB zur UVP). Wir fordern deshalb im Rahmen des aktiven Lärmschutzes ein Fahrverbot für Güterzüge (Ausnahme: längere Wartungsarbeiten im Lainzer Tunnel)

10 

Wir fordern die unabhängige Konzeption der technisch möglichen Tieferlegung der Verbindungsbahn. Eine sanfte Absenkung der Trasse (anstatt eines teuren Tunnels) ab bzw. nach den Wientalbrücken (über dem Hietzinger Kai) würde Vorteile bringen, die von Stadt Wien und Klimaschutzministerium bisher nicht berücksichtigt wurden.

Stellen sie sich vor, die Bahnstrecke schlängelt sich ab den Wientalbrücken (über dem Hietzinger Kai) langsam nach unten, verschwindet zwischen Auhofstraße und Hietzinger Hauptstrasse in einer nach oben offenen „Troglage“ (Spalt) unter der Erde. Auf Einhausungen und Überplattungen entstehen Spielplätze, Hundezonen, Parks, Grünflächen sowie kreuzungsfreie bzw. durchgehende Geh- und Radwege. 

Wir wollen keine hunderte Meter langen dunklen Betonbrücken durch den Bezirk unter denen man durchgehen muß, sondern sichere, helle, moderne, grün gestaltete Verbindungszonen, für soziale Interaktion, kühle saubere Luft und Freiraum. Das ist die technisch mögliche Tieferlegung mit Überplattungen, wie wir sie fordern und wie sie machbar ist. 

Die Idee zum Bau in Hochlage ist ca. 40 Jahre alt, die Stadt Wien hat die ÖBB vor 6 Jahren (2016) zum Ausbau der Verbindungsbahn in Hochlage beauftragt. Wir lehnen die Hochlage ab und fordern die technisch machbare Tieferlegung.
Die Vorteile einer Tieflage für Emissionsvermeidung, Lärmschutz und bestmögliche Stadtplanung, Schaffung von neuen Grünflächen, Parks sowie kreuzungsfreien Geh– und Radwegen auf der Strecke und vieles mehr rechtfertigen den Mehraufwand im Vergleich zur derzeit geplanten Hochlage. Wir fordern die Verantwortlichen auf, die Einholung einer unabhängigen Machbarkeitsstudie zur sanften eingeleiteten Tieferlegung der Verbindungsbahn, ab den Wientalbrücken (über dem Hietzinger Kai) nach Hietzing zu veranlassen. (KEIN Tunnel unter dem Wienfluss) 

Die von ÖBB auf Drängen der Bürgerinitiativen ca. 2017/2018 erarbeiteten Alternativen zur Hochlage wurden nur aufgrund fehlender Informationen z.B. fehlenden Zusagen der Stadt Wien oder vermuteten geschätzten Mehrkosten, als nicht machbar von den ÖBB ausgeschieden. Mißverständlich wird oft von einer Untertunnelung des Wienflusses gesprochen, obwohl dies nicht notwendig wäre und ein Tunnel auch von keiner Initiative vorgeschlagen wurde. Eine grundsätzlich vergleichbare Entwicklung der oben erwähnten Tieflage als Einschnitts- bzw. Troglage mit Einhausungen und Überplattungen ist im Interesse der Stadt Wien dringend zu beauftragen, damit alle Chancen genutzt werden. Wir sehen die Mehrkosten einer Tieflage durch die langfristigen Vorteile dieser Variante als absolut gerechtfertigt an. Hintergrund: Im Lainzer Tunnel sollen ebenso wie auf der Verbindungsbahn fast etwa 300 Züge täglich verkehren. Die Kosten für den Lainzer Tunnel waren € 1,3 Mrd. Selbst bei einer übertriebenen Verdoppelung der Baukosten der Verbindungsbahn als Tieflage wäre maximal ein Betrag von € 500 Mio. anzusetzen. Im U-Bahn Bau oder auch beim geplanten Projekt S-Link in Salzburg wird von Kosten von ca € 130 Mio. pro Km ausgegangen. Die Tieflage betrifft eine Strecke von maximal 2-3 Km und ist nicht als Tunnel, sondern als nach oben offene Schneise (mit teilweisen Überplattungen) zu verstehen, demnach einfacher und günstiger zu bauen. 

Der gewünschte Bau der Tieflage im laufenden Betrieb ist – wenn tatsächlich unbedingt notwendig – möglich. 

Beschreibung der Tieflage: 

Der kostengünstige Einschnitt, eine Schneise die nach oben offen ist, senkt sich ab den Wientalbrücken (die in angepasster Höhe neu errichtet werden) mit etwa 12,5 Promille bis zur Hietzinger Hauptstraße unter Straßenniveau ab und verläuft so weit wie technisch möglich weiter in Tieflage. Die neue Station Hietzinger Hauptstrasse wird unter Straßenniveau gebaut. Die Eisenbahnkreuzung Auhofstrasse wird für den MIV aufgelassen, aber mit barrierefreien Unter- oder Überführungen für Rad- und Fußverkehr ausgestattet. Auf der Strecke wird mit Einhausungen und Überplattungen neuer Lebensraum geschaffen anstatt durch die Betonhochtrasse eliminiert und bestmöglicher Lärmschutz gewährleistet. Bereits zwischen Auhofstraße und Hietzinger Hauptstrasse beginnt eine große zusammenhängende Parkfläche in der die bisher getrennten Bezirksteile zwischen Klimtvilla, Hummelgasse und Bossigasse verbunden werden. Ebenso verbunden werden durch Überplattungen die Spohrstraße mit dem Bereich Hummelgasse bis zum Sportplatz des Don Bosco Hauses in der St.-Veit-Gasse. Unzählige Nutzungsmöglichkeiten würden sich ergeben, zum Beispiel die Nutzung durch anliegende Institutionen, Schulen, Einrichtungen für Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Diese Bauweise in Tieflage wurde bereits bei vielen S-Bahn Strecken in Wien umgesetzt.

Was Sie 2022 über die Verbindungsbahn wissen müssen:

Wir wissen, dass wir alle ein gemeinsames Interesse haben: 

Wien soll eine der lebenswertesten Städte weltweit bleiben und dazu gehört der Ausbau des öffentlichen Verkehrs! 

Emissionen – wie Lärm und Abgase –  sollen reduziert werden und im Mittelpunkt der Stadtplanung sollen Klimaschutz und Lebensqualität stehen! 

Wir als Bürgerinitiative stehen voll hinter diesen Zielen. 

Leider werden diese ziele beim Projekt „Attraktivierung der Verbindungsbahn“ nicht bzw. nicht bestmöglich erreicht. 

Es mag sein, dass wir sie damit überraschen, dass wir bei einem Bahnprojekt so viel Kritik üben. Es fehlt aber in so vielen Details ein zeitgemäßer Zugang zur Projektplanung, dass wir nicht anders können, als seit Jahren auf Verbesserungsmöglichkeiten hinzuweisen. 

Es bleibt auch 2022 unverständlich, dass ein solches Infrastrukturprojekt ausschließlich im Sinne der Projektwerberin ÖBB (Cargo, Verschub, Fern- und Güterverkehr) gestaltet wird und die Interessen der Stadtbewohner:innen (S-Bahn, U4-Einbindung, Geh- und Radverkehr, Lärmschutz, Erhaltung der Natur etc) unberücksichtigt bleiben. 

Wir wissen durch den Austausch mit Bürger:innen in ganz Österreich, dass der Umgang mit Bürgerinitiativen bei Bahnprojekten bundesweit, nicht als konstruktiv erlebt wird. Die immer lauter werdende Forderung nach Erneuerung des Eisenbahngesetzes unterstützen wir. 

Bitte beachten Sie: Vom Rechnungshof wurde vielfach auf Mehrkosten durch fehlerhafte Planung bei Infrastrukturprojekten hingewiesen! Wir sehen es deshalb als unsere Aufgabe, auf eine ganzheitliche Planung aufmerksam zu machen, damit spätere teure Ergänzungen, nachträgliche Änderungen und kostenintensive Verzögerungen durch Fehlerkorrekturen / Nachbesserungen verhindert werden. (Siehe untenstehende Themen wie Lärmschutz, Grenzwerte, Geh- und Radwege, Erschließung neuer Stadtteile mit Fernwärme, Nutzbarmachung von Erdwärme, Photovoltaikoffensive der Stadt Wien und viele weitere wichtige aktuelle Themen)!

Als Diskussionsanregung für weitere Gespräche wollen wir erneut einige Punkte herausgreifen. Inhaltliche Grundlagen sind die Unterlagen zur Umweltverträglichkeitsprüfung, öffentliche Pläne, Stellungnahmen sowie Recherchen und Expertise der Bürgerinitiativen. 

Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP): 

Die Eigentümerin der ÖBB, die Republik Österreich – vertreten durch das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie – ist gleichzeitig die prüfende Behörde. Dazu kommt ein “freundschaftlicher” Umgang zwischen Projektwerberin, Ministerium und Gutachter:innen. Es wurde bestätigt, dass viele Gutachter:innen gleichzeitig für die Projektwerberin tätig waren oder sind. Zudem wurden Gutachter:innen während der mehrtägigen mündlichen Verhandlung vor Ort in der Messe Wien zu kostenlosen Buffets eingeladen und anderen Parteien/Bürgerinitiativen blieb der Zugang verwehrt. Wir fragen uns, wer die Einladungen der Gutachter:innen finanziert hat und wie dies zur Compliance Richtlinie der Justiz (2020) passt? Die Abteilung für Protokollierung der mündlichen Verhandlung wurde von der Projektwerberin ÖBB „zur Verfügung gestellt“. Die Art der Protokollierung wurde geschildert als chaotisch und als zusätzliche Erschwernis und Ungleichbehandlung jener Gruppen mit Parteistellung, die dem Projekt kritisch gegenüber stehen. Bei einfachsten Fragen während der mündlichen Verhandlung entstanden minutenlange Geplänkel zwischen Parteien und Gutachter:innen, die sich nicht im Protokoll wiederfinden. Tonaufzeichnungen zur besseren Protokollierung der mündlichen Verhandlung wurden ausdrücklich untersagt.

Wir sollen nun weiterhin vertröstet werden: Der seit seit Jahren erwartete Gestaltungswettbewerb startet. Wir befürchten eine weitere teure Maßnahme, die in Wahrheit nur der Publicity dient. Denn darüber zu sprechen, ob ein neuer versiegelter Bahnhofsvorplatz mit 3 oder 5 Büschen ausgestaltet werden soll, empfinden wir als Hohn. 

Es geht uns um ein bestmögliches Gesamtkonzept für dieses Jahrhundertprojekt. Eine unabhängige Projektprüfung ist wesentlich bei der Verwendung von Steuergeldern und vergleichbare Varianten wären eigentlich Pflicht bei einer Umweltverträglichkeitsprüfung. 

Auswirkungen auf Menschen und Umwelt:

Für dieses Großprojekt werden mehr als 1000 Bäume gerodet. Darüber hinaus unzählige wichtige Grün- und Rasenflächen, unzählige Büsche und Sträucher entfernt. Die Bedeutung dieser Zonen müssen wir in Zeiten von Artensterben und Klimakrise nicht erläutern. Wir möchten sie aber darauf hinweisen, dass bei ähnlichen Projekten ambitioniertere Kompensationsmaßnahmen wie Nachpflanzungen getroffen werden: So wird zum Beispiel oft die mindestens doppelte Anzahl an gerodeten Bäumen nachgepflanzt – dauert es doch Jahrzehnte bis Pflanzen und Bäume wieder eine entsprechende Größe und klimaschonende Wirkung erreichen. Wir fordern ernst gemeinte zukunftstaugliche Projektplanung um unnötige Bodenversiegelung zu verhindern.

Sie sollten auch wissen, dass trotz der Errichtung von Lärmschutzwänden die Grenzwerte für Lärm entlang der Strecke mehrfach nicht eingehalten werden und andere Emissionen (Luftverschmutzung) zunehmen werden. Ursache dafür sind nicht die dichteren Intervalle der S-Bahn.

Wir fordern von der Bundesregierung und der Stadt Wien eine kompromisslose Planung als S-Bahnstrecke für den Klimaschutz und für die Stadtbewohner:innen. Wir appellieren an die Verantwortlichen: Sorgen sie dafür, dass wir uns darauf verlassen können, dass Güterzüge dort fahren wo sie immer schon hingehören, nämlich in den extra für diese errichteten Lainzer Tunnel (Baukosten waren ca. € 1,4 Mrd) !

Entgegen aller Versprechungen wird der Lärm und die Luftverschmutzung durch Güterverkehr, Verschub und Dieselloks zunehmen und es werden sogar Eisenbahnkreuzungen geschlossen und nur mehr für Fußgänger und Radfahrer passierbar. Es werden dadurch Umwege für KFZ entstehen und die Belastung durch KFZ auf bereits überlasteten Straßen und kleinen Gassen wird zunehmen.

Geh und Radwege:

Wenn sie sich mit dem eingereichten Projekt beschäftigen, werden sie feststellen, dass es keine Pläne für Radwege gibt. Diese sind nicht Teil der Umweltverträglichkeitsprüfung. Die ÖBB spielen den Ball an die Stadt Wien. Was aber nicht in den Plänen enthalten ist, kann auch nicht genehmigt werden. Die Gestaltung von kreuzungsfreien und barrierefreien Verbindungen für Geh- und Radverkehr auf den neuen Anlagenwird nach derzeitigem Stand ohne Neuplanung nicht möglich sein! 

Kreuzungsfreie Geh- und Radwege vom 13. und 14. Bezirk bis nach Meidling entlang der neuen Bahnstrecke fehlen. „Vergessen“ hat man auch auf einen Geh- und Radweg zwischen den Bezirken über das Wiental auf den neuen Eisenbahnbrücken. Ein kreuzungsfreier Zugang über die neuen Eisenbahnbrücken zur U-Bahn Station U4 Unter St. Veit wurde nicht bedacht, obwohl die Vorteile für die zwei angrenzenden Bezirke Penzing und Hietzing auf der Hand liegen würden. Derzeit sind die Wartezeiten für Fußgänger im Wiental viel zu lange und die Zeit zum Überqueren der Straße beträgt weniger als 15 Sekunden

Der Wiental(rad)weg ist übrigens nur an wenigen Stellen zugänglich, der Abstand der Zugänge könnte von 1000 Metern auf 500 Meter halbiert werden, indem Zugänge von den neuen Eisenbahnbrücken gebaut würden. Das würde ausserdem den Umstieg auf Radverkehr attraktivieren

S-Bahn

Eine Planung der Verbindungsbahn als 100% attraktive S-Bahn Strecke fand nie statt! 

Wir wollen, dass Steuergeld verantwortungsvoll für ganzheitliche Lösungen eingesetzt wird, und wir wollen verhindern, dass unter dem Deckmantel des S-Bahn Ausbaus kommerzieller Fern- und Güterverkehr subventioniert wird. 

Entgegen aller Versprechungen: 

“Ohne große Umbauten kann nach dem Bau des Lainzer Tunnel die Verbindungsbahn als S-Bahn Linie im 15-Minuten-Takt genutzt werden” wurde der Bevölkerung versprochen. 

Politische Verantwortliche (z.B. BM Häupl) haben stets die Bedeutung der Verbindungsbahn für die S-Bahn betont und die wertvolle Entlastung von lauten Güterzügen der Verbindungsbahn durch den Lainzer Tunnel (DIE neue Hochleistungsstrecke) als Argument für dessen Bau kommuniziert. 

Die Kosten für das aktuelle Projekt betragen inzwischen € 307 Mio. Die Stadt Wien bezahlt davon derzeit ca. 80 Mio. (laut Übereinkommen bei weiter steigenden Kosten auch mehr) und hat die ÖBB beauftragt, einen Umbau durchzuführen, der den 15-Minuten Takt ermöglichen soll. Eine Garantie für den 15-Minuten Takt existiert aber nicht. In Zukunft sollen wieder mehr Güterzüge auf der Strecke durchs Wohngebiet geleitet werden. Es könnte der Fall eintreten, dass lediglich zu Stoßzeiten engere S-Bahn Intervalle angeboten werden. Die restliche Zeit würde die Verbindungsbahn als Güterstrecke dienen. 

Ein 15 Minuten Takt der S-Bahn S-80 auf der Verbindungsbahn ist in weiter Ferne. Als Sofortmaßnahme für Klimaschutz wäre eine Fahrplanverdichtung seit Jahren möglich und wichtig – nicht erst nach Abschluss der Bauarbeiten ca. 2028 oder später! Sie sollten wissen, dass bereits jetzt ein 20 Minuten Takt möglich wäre, ohne Zeitverzögerung und vorerst ohne € 307 Mio. Umbau. Dass diese Verdichtung jetzt noch nicht möglich sei, ist eine Ausrede jener, die den Güterverkehr zum insgeheimen Ziel dieses Projekts forcieren wollen!

Ein Argument der projektwerbenden ÖBB gegen mehr S-Bahnen sofort und ohne großen Umbau sind angebliche lange Wartezeiten für KFZ bei geschlossenen Schranken. Wartezeiten entstehen aber nicht durch die S-Bahn Züge, sondern durch Verschub und Güterzüge. Bei Verkehrsampeln stehen Autos (im Verhältnis) länger als an den Bahnschranken, auch bei engerer S-Bahn Taktung. 

Die Weigerung, den so genannten S-Bahn Ring zu schließen und dazu eine bestmögliche Einbindung der U-Bahn Linie U4 in das Projekt zu planen, zeigt zusätzlich, dass nicht auf das “große Ganze” geachtet wurde. 

Wir fordern eine vertragliche verbindliche Festlegung für die Nutzung der Verbindungsbahn als S-Bahn Strecke im (mindestens) 15-minuten Takt und die vertragliche Garantie von Nachtruhe ohne Güterverkehr.

Unabhängige Planung & Prüfung:

Sie sollten wissen, dass dem Wiener Gemeinderat bei der (partei-)einstimmigen Abstimmung 2016 nicht von allen möglichen Varianten berichtet wurde. Zur Diskussion wurden lediglich die Bestandsvariante und die Hochlage gestellt. Die Aufbereitung der Argumente erfolgte von der Projektwerberin ÖBB, dem Gemeinderat blieb demnach nur die Variante Hochlage als vermeintlich logische Option. Unabhängige Prüfungen von anderen Varianten oder Architekturwettbewerbe die sich mit der Gesamtsituation aus verschiedenen Gesichtspunkten der Stadtplanung (inkl. Einbau von Fernwärmeleitungen, Photovoltaik, Nutzbarmachung von Erwärme, uvm.) beschäftigen, fanden nicht statt. 

Nachträglich von Bürgerinitiativen durchgesetzte Prüfungen der von uns favorisierten Variante Tieferlegung (ab dem Wiental)  mit Überplattungen + Begrünung wurden ebenso von der projektwerbenden ÖBB ablehnend und nicht unabhängig geprüft. Wir wissen: eine Tieferlegung als Niederflurstrecke mit Überplattungen  ist möglich. 

Dadurch würden sich für die Gestaltung der Strecke ungeahnte Möglichkeiten ergeben: Eine Jahrhundertchance neuen Lebensraum und neue Flächen auch für Photovoltaikanlagen über der neuen Verbindungsbahn zu schaffen Güterzüge könnten im Fall von (seltenen) Wartungsarbeiten des Lainzer Tunnels auch auf der tiefergeleten Verbindungsbahn verkehren, die geforderten Neigungen sind umsetzbar. Eine Planung von unabhängigen Expert:innen würde jedenfalls die Machbarkeit attestieren. Diese gilt es zu finanzieren!

Bürger:innenbeteiligung: 

Sie sollten wissen, dass die so genannte Bürger:innenbeteiligung von der Projektwerberin und von ihr bezahlten Agenturen durchgeführt wird. Maßnahmen wie Infoboxen, Veranstaltungen, Inserate, Meinungsumfragen oder Kleingruppen, bei denen ausgewählte Anrainer:innen während Präsentationen kostenlos zu Speis und Trank eingeladen wurden, verfolgen ein Ziel: Das geplante Projekt zu bewerben und gleichzeitig dem Auftraggeber Bürger:innenbeteiligung zu suggerieren. Was wir erleben ist Show statt Beteiligung bei großen und kleinen Events. Dazu kommen eine beachtenswerte Anzahl an Medienkooperationen und/oder Inseraten, die nicht immer eindeutig als Werbung gekennzeichnet wurden. Dass die Politik den Prozess der Bügerger:innenbeteiligung an die Projektwerberin abgegeben hat, war ein Fehler.

Zukunft: 

Wie können wir es gemeinsam schaffen, dass die Attraktivierung der Verbindungsbahn zu einem Vorzeigeprojekt wird, auf das alle Stakeholder stolz sein können? 

Sie als Kommunikator:innen, Opinion-leader, Verantwortliche oder Berichterstatter:innen müssen sich der Diskussion stellen. Wir möchten sie persönlich um ehrliches Engagement bitten und ersuchen sie höflich, davon abzusehen, uns Werbetexte der Projektwerberin als Antwort zu übermitteln oder uns auf die Umweltverträglichkeitsprüfung sowie weitere Einspruchs- bzw Rechtsmittel hinzuweisen. Die allgemein verfügbaren Informationen sind uns bekannt.

Spätestens wenn die Baufahrzeuge anrollen und Straßen für Bauarbeiten gesperrt werden, müssen sich mehr als 100.000 Bewohner:innen entlang der Strecke in Penzing, Hietzing und Meidling mit diesem Projekt beschäftigen. Sie werden dann viele Fragen stellen. Wir tun das bereits heute. Retten wir dieses Projekt gemeinsam! Verabschieden wir das Betonmonster und schaffen wir ein Vorzeigeprojekt auf das wir in Jahrzehnten stolz sein können. Erkennen Sie den Wert von Natur in der Stadt und stoppen sie dieses Retro Projekt, dieses Denkmal für Bodenversiegelung und missglückte Stadtplanung!

Mit engagierten Grüßen,

Unterstützerinnen und Unterstützer der Bürgerinitiative Lebenswertes Unter St. Veit, Hietzing

THEMA VERBINDUNGSBAHN

SCHÜTZEN WIR DIE EINZIGARTIGE ATMOSPHÄRE UNSERES BEZIRKS!

DER GEMEINDERATWIEN HAT IM JUNI 2016 EINSTIMMIG DIE VERBINDUNGSBAHN IN HOCHLAGE BESCHLOSSEN!

DIE MÖGLICHE TIEFERLEGUNG – ALS GRABEN MIT ÜBERPLATTUNG – WURDE DEM GEMEINDERAT NICHT VORGELEGT UND NICHT KALKULIERT!


SO KÖNNTE ES BESSER GEHEN– BEISPIEL EINER TIEFERLEGUNG IM 3. BEZIRK:

MEHR S-BAHN FAHRTEN SIND AUCH OHNE 300. MIO EURO UMBAU MÖGLICH:

Zitat Landeshauptmann und Bürgermeister Michael Häupl in einer Anfragebeantwortung, 13.4.1998 Landtag Wien. Als Begründung für den Bau des Lainzer Tunnels

WIR SIND FÜR:

  • Tieferlegung, zum Ortsbild passende Investition für mehr Lebensqualität an der Verbindungsbahn
  • Entwicklung des öffentlichen Verkehrs inklusive Verbindung des S-Bahn Rings – ohne Umsteigen vom Handelskai bis Hauptbahnhof (derzeit nicht geplant)
  • eine neue Station mit Umsteigemöglichkeit in die U4 = Lage der Station nicht an der Hietzinger Hauptstrasse, sondern über dem Wienfluss 
  • 20-Minuten S-Bahn Intervalle – diese sind ab sofort möglich (ohne große Umbauten) 
  • eine schmale Trasse! nicht doppelt so breit wie derzeit: in Zukunft bis zu 25 Meter sind geplant! Bäume, Kleingärten und Natur müssten weichen!
  • respektvollen Dialog: BürgerInnenbeteiligung neu organisieren! Geleitet von unabhängigen ExpertInnen für Moderation bei Bauprojekten. 
  • Abhaltung eines regelmäßigen Runden Tisches
  • die Ernennung einer Ombudsperson

WIR SIND FÜR DIE RÜCKNAHME DES AUFTRAGS VON DER STADT WIEN:

  • weil die mögliche Tieferlegung (als Graben oder Unterflurtrasse) nicht berechnet und der Politik nicht vorgeschlagen wurde
  • weil bereits jetzt die S-Bahn Frequenz erhöht werden könnte. Ohne 300 Mio. Umbau
  • weil die geplante Architektur von Trasse und Stationen nicht zu Hietzing passt
  • weil die Schließung von mehreren Bahnkreuzungen (Jagdschlossgasse, Veitingergasse) zu mehr Verkehr und Abgasen im ganzen Bezirk führen würde
  • weil ein „Nadelöhr“ bei der neuen KFZ-Unterführung Versorgungsheimstraße (Hofer) eine zu hohe Verkehrsbelastung für die kleinen Gassen bedeuten würde
  • weil viele wertvolle Grünflächen entlang der Bahn zerstört würden und das Klima negativ beeinflusst würde, inkl. Temperaturanstieg, Insektensterben. 

Wir sind für einen Neustart als modernes Projekt!

Ziel ist ein internationales Vorzeigeprojekt statt 08/15 Infrastrukturbau! 

WIR FORDERN EIN FAHRVERBOT FÜR GÜTERZÜGE DURCH DAS WOHNGEBIET:

  • weil uns versprochen wurde, dass Güterzüge im Lainzer Tunnel fahren werden!
  • weil sich der Lärm der Güterzüge (nachts) in Hochlage in weiten Teilen Hietzings neu verbreiten würde
  • weil nur mit Güterzugverbot die gewünschten 15-Minuten Intervalle garantiert sind
  • weil die Stadt Wien für das Projekt Verbindungsbahn ausschließlich die Verkürzung der S-Bahn Intervalle als Auftragsbasis nennt, deshalb wird davon ausgegangen, dass sich der Güterverkehr nicht erhöht – das gilt es klar auszusprechen und der Bevölkerung mit einem Verbot zu garantieren. 
  • weil bereits der Lainzer Tunnel für Güterzüge gebaut wurde (um 1,4 Mrd.)
  • weil großräumige Güterzugumfahrungen rund um Wien bei der Planung innerstädtischer Transportwege einbezogen werden müssen

Seit Mitte der 1990er wurde uns versprochen: 

„Mit dem Bau des LAINZER TUNNES verschwindet der komplette Güterverkehr und Fernverkehr in den Lainzer Tunnel. „(LINK ZU ZITAT VON BM HÄUPL)

Das ist nicht geschehen!

Weiters wurde versprochen:

„Mit dem Bau des LAINZER TUNNELS WIRD ES OHNE GRÖßERE UMBAUTEN MÖGLICH SEIN DIE S-BAHN Intervalle zu erhöhen“

Auch das ist noch nicht geschehen!

Auszug dem Wiener Landtag 1998 als Argumentation für den Bau des Lainzer Tunnel:

Seit 2016 ist zur VERDICHTUNG der S-BAHN INTERVALLE plötzlich ein gigantischer Ausbau der Verbindungsbahn IN HOCHLAGE in Planung, im Vordergrund steht aber vielleicht nur scheinbar die Erhöhung der S-Bahn Intervalle! Wir verlangen verlässliche Aussagen für die Zukunft!

DANKE FÜR IHR INTERESSE!

Sie wohnen in Hietzing? Sie wollen, dass die einzigartige Lebensqualität erhalten bleibt? Grünflächen, Ruhe, saubere Luft sind die Gründe warum sie den 13. Bezirk lieben? Stadtnähe und gute Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln wissen sie ebenso zu schätzen wie den dörflichen Charakter und die Nähe zum Wienerwald & Lainzer Tiergarten?

Investieren wir in Lebensqualität!

Wir sind überzeugt davon, dass Investitionen in die Lebensqualität untrennbar verknüpft sein müssen mit der Entwicklung des urbanen Raums. Nur dann kann Wien eine der lebenswertesten Städte der Welt bleiben!

Wien ist mehr als nur Infrastruktur.

Schützen wir gemeinsam unseren wertvollen Stadtteil!

Wir wollen mitreden bei der Entwicklung von Projekten wie der Verbindungsbahn und konstruktive Vorschläge für eine moderne Stadtentwicklung machen.

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